Nachdem die SPD in der letzten Kreistagssitzung im Dezember 2017 noch den Antrag der CDU zu Schritten gegen den Ärztemangel mit der Begründung abgelehnt hat, dass dies keine Aufgabe im Zuständigkeitsbereich des Landkreises sei, will man sich jetzt per Resolutionsantrag des Themas annehmen. Da fragen sich die CDU Politiker Frank Williges und Alexander Lorch, woher dieser plötzliche Sinneswandel kommt und erklären:
„Zunächst ist es erfreulich, dass sich auch die SPD endlich dazu bekennt, in der Frage der ärztlichen Versorgung im Landkreis in der Mitverantwortung zu stehen. Hätte sich die SPD im Dezember letzten Jahres nicht aus der Verantwortung gestohlen, so könnten wir heute schon ein ganzes Stück weiter sein.
Scheinbar war es aber für Herrn Lengemann und seine Fraktion ein unüberwindbares Hindernis, einem CDU Antrag zuzustimmen. Da wartet man lieber ein viertel Jahr und stellt dann einen eigenen Antrag, der aber keinen zielführenden Inhalt hat.
Mit der Zustimmung zu unserem Antrag wären konkrete Schritte, so wie sie ähnlich auch von der Kassenärztlichen Vereinigung vorgeschlagen werden, auf den Weg gebracht worden.
Mit dem SPD Antrag soll lediglich der Eindruck vermittelt werden, das Problem anzugehen, ohne dass man eigene Lösungsvorschläge präsentiert. Denn sicherlich ist auch der SPD klar, dass die Kassenärztliche Vereinigung allein diese gesellschaftliche Aufgabe nicht wird meistern können.
Daher fordern wir die SPD auf, sich mit Lösungsstrategien dem Ärztemangel im Landkreis zu stellen. Dabei werden wir jeden ernsthaften Lösungsansatz gerne unterstützen“, so Williges und Lorch abschließend.

Text des CDU Antrags, der in der Sitzung vom 07. Dezember 2017 von der SPD abgelehnt wurde:

Der Kreisausschuss wird beauftragt, ein Konzept über die allgemein- und fachärztliche, die ambulante und stationäre sowie die pflegerische Versorgung im Landkreis erstellen zu lassen. In diesem Konzept soll der Istzustand der Versorgung aufgezeigt und ein Zukunftskonzept für die Sicherstellung der medizinischen und pflegerischen Versorgung der Landkreisbevölkerung entwickelt werden. Die Erstellung des Konzepts soll unter Einbindung einer Hochschule, der kassenärztlichen Vereinigung und dem Hessischen Sozialministerium erfolgen. Die Gründung einer Modellregion für den ländlichen Raum ist anzustreben. Das Konzept ist in der Kreistagssitzung im September 2018 vorzulegen.

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