„Das Angebot des EON- Konzerns, seine Anteile am Regionalversorger EON- Mitte an die Landkreise und Städte im Versorgungsgebiet zu veräußern, muss ergebnisoffen und mit nüchterner Sachlichkeit und nicht mit ideologischer Brille geprüft werden.“ mahnt der CDU- Partei- und Fraktionsvorsitzende Frank Williges aus dem Landkreis Kassel an und erläutert die Position der Kreis- CDU:

 

„Einer Privatisierung bislang erfolgreich betriebener privatwirtschaftlicher Wirtschaftszweige stehen wir grundsätzlich kritisch gegenüber. Die Versorgungssicherheit mit Strom war bisher im Versorgungsgebiet von EON- Mitte und ist es in vielen anderen Landesteilen, in denen es private Stromversorger gibt, optimal.

 

Auch die Entwicklung regenerativer Energien geht nicht zügiger voran, wenn die Netzeigentümer und Stromversorger in öffentlicher Hand sind.

 

Es gibt  darüber hinaus keinerlei Anzeichen dafür, dass die Arbeitsplätze bei EON- Mitte bei einem Verkauf gefährdet sein könnten.“

 

Wichtig, so der Kreispolitiker, sei bei allen Diskussionen über einen Ankauf von EON- Mitte die Frage der Finanzierung. Fest stehe, dass der Landkreis kein Geld für Unternehmensbeteiligungen jed welcher Art habe. So seien bei dem seinerzeitigen, von Landrat Dr. Schlitzberger vorangetriebenem Verkauf, die erzielten Verkaufserlöse nicht etwa den Rücklagen des Kreises zugeführt worden. Vielmehr sei das Geld zur Tilgung der bis dahin von der SPD angehäuften Kassenkredite verwendet worden und dazu seien auch noch gleich die imaginären eingesparten künftigen Zinsen verfrühstückt worden.

 

Fazit sei, so Williges, es gibt kein Geld für den EON- Mitte- Kauf sondern nur die Option der Kreditfinanzierung.

 

Eine Dringlichkeit bei der Entscheidung des Landkreises sieht Williges im Gegensatz zur SPD nicht:“ Es ist sehr unwahrscheinlich, dass EON seinen Regionalversorger im Eilverfahren in den nächsten Wochen unter Umgehung des Anteilseigner Landkreis Kassel verkauft.“ Eine Entscheidung kann daher in aller Ruhe vorbereitet werden.

 

Dass ein Ankauf geprüft werde, sei ohnehin durch den Kreisausschuss, unter Übertretung seiner Befugnisse, entschieden worden, so der CDU- Vorsitzende: „Wenn bereits in einer Presseerklärung des Kreises zu lesen sei, dass der Kreis an einem Kauf interessiert sei, erübrigt es sich, den Kreistag, der in dieser Frage grob missachtet wurde, noch zu fragen. „Für Schattendebatten sind wir nicht zu haben. Wir beschäftigen uns dann mit der Frage, wenn die Konditionen bekannt sind“, erklärt Williges abschließend.

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