Das Bundesinnenministerium versetzt sowohl den hauptamtlich Beschäftigten des Sportstandortes Willingen als auch den Standortkommunen einen herben Schlag. Faesers Entscheidung, den Status als Bundesstützpunkt zu entziehen, sorgt nun dafür, dass die gesamte finanzielle Unterstützung für beispielsweise Bundestrainer und Bundesstützpunkt-Leitung ab dem 01.01.2023 entfällt. Sowohl dem hessischen Wintersportnachwuchs mit den Schwerpunktdisziplinen Ski-Nordisch und Biathlon als auch den Kader-Athleten wird damit jegliche Perspektive geraubt. Gleiches gilt für anstehende Infrastrukturprojekte am Standort, welche ab Ende diesen Jahres nicht mehr gefördert werden. Lediglich einen Sozialplan für die Mitarbeiter des Standortes für das Jahr 2023 hält das Ministerium bereit.

Bundestagsabgeordneter Armin Schwarz (CDU) zeigte sich fassungslos: „Die Aberkennung des Leistungssportstandortes Willingen als Bundesstützpunkt ist völlig unverständlich und darf so nicht hingenommen werden. Der Deutsche Skiverband, der Deutsche Olympische Sportbund, die Länder Nordrhein-Westfalen und Hessen und ich persönlich haben uns für die Weiterführung als Bundesstützpunkt eingesetzt. Diese Bemühungen werden nun allesamt durch eine einzige Entscheidung aus dem Bundesinnenministerium zunichte gemacht“. Landtagsabgeordneter Jan-Wilhelm Pohlmann (CDU): „Es sind nicht nur die Hessen und Nordrhein-Westfalen betroffen, sondern auch Rheinland-Pfälzer und Saarländer. Damit wird auch der ganze Westen Deutschlands mit über 100.000 Menschen, die in Skiverbänden organisiert sind, abgehängt. Auch die Auswirkungen auf den Tourismus und die Gesundheitsbranche durch den Sport darf man nicht ausblenden.“

Der Nachwuchsleistungssport, die gesamte Struktur mit Eliteschule, Lehrtrainern und Leistungssportförderung sind existenziell bedroht. Willingen dient als Bundesstützpunkt nationaler und internationaler Wintersportereignissen und hat als Austragungsort des Weltcupskispringens mit der weltweit größten Großschanze eine besondere Bedeutung.

Schwarz weiter: „Die Ministerin straft mit ihrer Entscheidung nicht nur eine erfolgreiche Sportart Deutschlands bei den Winterspielen in Peking ab, sondern beweist gleichzeitig einen schlechten Stil, indem die Leitung der Standortkommune von dieser Entscheidung aus der Presse erfahren musste. Es ist unverschämt, wie hier mit den direkt Betroffenen umgegangen wird“. Der Bundestagsabgeordnete kündigte an, die Entscheidung so nicht hinnehmen zu wollen. „Wir lassen unsere Wintersportregion nicht im Stich,“ so Schwarz.

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag

Kontaktperson

Martin Roth

Kreisgeschäftsführer

+49 561 781610