Offener Brief an:
Herrn Staatsminister Klose
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Sonnenberger Str. 2/2a, 65193 Wiesbaden

Corona-Pandemie in Hessen und im Landkreis Kassel
hier: Öffnung der Klinik in Wolfhagen

Sehr geehrter Herr Staatsminister Klose, sehr geehrte Damen und Herren,
die Corona-Pandemie lähmt derzeit viele Bereiche des öffentlichen Lebens und mit einer weiteren Zuspitzung der Lage muss gerechnet werden. Auch in der Region Kassel steigen die Infektions- und Verdachtsfälle täglich rapide an.

Im Altkreis Wolfhagen zeichnet sich für Corona-Patienten zudem eine ausgesprochen negative Entwicklung ab, der dringend Einhalt geboten werden muss!

Vorausschicken darf ich an dieser Stelle, dass die anstehende Schließung des Krankenhauses Wolfhagen in den vergangenen Monaten sehr hohe Wellen geschlagen hat. Diese Thematik ist auch dem Sozialministerium bekannt.
Ich verzichte daher an dieser Stelle auf die Darstellung des ursprünglichen Werdegangs, der zur bekannten Entscheidung der Gesundheit Nordhessen (GNH) geführt hat und beschränke mich auf die wesentlichen Fakten:
- Seit dem 21.2.2020 nimmt das Krankenhaus Wolfhagen (84 Betten) aus Brandschutzgründen keine Patienten mehr stationär auf,
- über Konsequenzen aus den Brandschutzgutachten besteht Uneinigkeit zwischen Stadt und Landkreis Kassel,
- der Landkreis prüft aktuell Optionen zum Weiterbetrieb der Klinik nach dem 1.7.2020; die Brandschutzmängel rechtfertigen aus Sicht des Landkreises nicht den Sofortvollzug der Krankenhausschließung,
- aufgrund der engen zeitlichen Zusammenhänge zwischen der Klinikschließung im Februar 2020 und der absehbar hohen Bedarfe an geeigneten Räumen/Betten für Corona-Patienten wäre das Krankenhaus Wolfhagen praktisch sofort zur Behandlung von Patienten verfügbar.

Ungeachtet der bisherigen Verlautbarungen und losgelöst von den bisherigen politischen Auseinandersetzungen um die Zukunft des Krankenhauses, brauchen die Menschen im Landkreis Kassel eine funktionierende Krankenhausstruktur, die die aktuelle Krise auch bewältigen kann. Das gilt nicht nur für die 7 Intensivbetten in Wolfhagen, sondern auch allgemein für Patienten, die stationär symptomatisch behandelt werden müssen. Ein einsatzfähiges Krankenhaus, wie hier in Wolfhagen, dabei einfach unberücksichtigt zu lassen, ist in der aktuellen Situation nicht nachvollziehbar und unter Berücksichtigung der aktuellen Lage unverantwortlich!

Wir appellieren daher eindringlich an Sie, sehr geehrter Herr Staatsminister, dass das Hessische Sozialministerium hier regelnd eingreift und dem politischen Hickhack zwischen dem Oberbürgermeister der Stadt Kassel, der GNH und dem Landkreis Kassel schnell Einhalt gebietet. Die Potenziale des Krankenhauses Wolfhagen können ohne großen Aufwand reaktiviert und damit ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise in Nordhessen geleistet werden.

Handeln Sie bitte schnell, damit betriebswirtschaftliche Interessen der GNH nicht über die Gesundheitsversorgung der Menschen in unserer Region gestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Lorch
Kreistagsabgeordneter und
sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landkreis-Kassel

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